Die "Sonne" im Hafen von Antofagasta/Chile
Die "Sonne" im Hafen von Antofagasta/Chile
Foto: J. Steffen, GEOMAR
Sonntag, den - Lesezeit: ca. 2 Min.

Die "Sonne" untersucht Spannungen in der Erdkruste

Das Forschungsschiff "Sonne" des Kieler GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung ist in diesen Tagen im Pazifik vor Chile unterwegs, um dort die Erdbebengefahr zu untersuchen.

Millimetergenaue Messung in der Tiefsee

23 rund vier Meter hohe Dreibeinkonstruktionen, so genannte "Tripoden", werden bis Mitte Dezember in Meerestiefen von 2.000 bis 6.000 Metern 55 km vor Chile verankert werden. Hier befindet sich eine seismische Lücke, in der es seit 140 Jahren keine Erdbeben gegeben hat.

Sind die Tripoden erst einmal installiert, registrieren sie Verschiebungen der Erdplatten im Millimeterbereich. Die Daten werden per Funk an einen auf der Wasserfläche schwimmenden, Surfbrett-artigen Transponder gesendet und von dort vollautomatisch per Satellit an das Forschungszentrum GEOMAR nach Kiel übertragen. Drei Jahre sollen diese Daten zunächst gesammelt werden.

Hightech im Wert von 124 Mio.

Die "RV Sonne" wurde für 124 Mio. Euro bei der Meyer Werft in Papenburg gebaut und erst im November 2014 in Dienst gestellt. Das Schiff ist hauptsächlich im indischen und pazifischen Ozean unterwegs und soll dort mit neuesten technischen Instrumenten die Folgen des Eingriffs in die Ökosysteme, Fragen zum Klimawandel und die künftige Versorgung mit marinen Rohstoffen zu klären helfen. Auf der "Sonne" gibt es Platz für 40 Wissenschaftler und 35 Seeleute. Moderne Labore bieten ein optimales Arbeitsumfeld, während Stabilisatoren dafür sorgen, dass das Schiff auch bei rauer See ruhig liegt. Heimathafen der "Sonne" ist Wilhelmshaven.
Das könnte Sie auch interessieren: